GESCHICHTE

Auf dem gemeindeeigenen Platz in Stock, dort, wo jetzt das Prienavera steht, wurde schon vor 1939 Tennis gespielt. Nach dem Krieg verschaffte ein kleiner Kreis Gleichgesinnter, Jos Müller, seine Frau Paula, Hugo Kermer und Arno Quandt, auf der Anlage in Stock dem Tennissport wieder Geltung. Man beschloss 1948 im Turn- und Sportverein TuS Prien eine Tennisabteilung aufzubauen. Die Anlage wurde 1949 ins Eichental verlegt und durch Bürgermeister Fichtl festlich eingeweiht. Mit Hilfe der Gemeinde entstanden dort auch zwei neue Plätze. Die Damen griffen 1951 mit einer Mannschaft ins Spielgeschehen ein (Oberbayerische Landesliga).

In dieses Jahr fällt auch die Unabhängigkeit der Tennisabteilung vom TUS Prien, welche mehr finanzielle Eigenständigkeit mit sich bringen sollte. An die Spitze des Clubs trat Dr. Bodo Thyssen.

1952 wurde die Gerätehütte des TuS als Umkleideraum gepachtet und mit Duschen und Toiletten erweitert. 1953 wurde Erich Weise zum Vorsitzenden gewählt; er blieb in diesem Amt bis 1973. Danach wurde er wegen seiner großen Verdienste um den Verein zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Geprägt wurden diese Jahre auch durch den langjährigen Trainer Josef „Peppi“ Mischi, dem auch heute noch viele Mitglieder ihre Tenniskünste zu verdanken haben.

Um ausreichend Raum für einen dritten Spielplatz zu haben, mussten die bestehenden Tennisplätze um 90 Grad gedreht werden. Erst 1961 wurde das ganze Projekt verwirklicht. Als nächstes wurden eine Gasbeleuchtung und ein Telefonanschluss eingerichtet. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Club schon über 100 Mitglieder, darunter 26 Jugendliche. Eine Trainerstunde kostete vier Mark.

Um dem ständigen Mitgliederzuwachs gerecht zu werden, pachtete der Verein 1965 Grund vom Brucknbader Mayer für zwei neue Tennisplätze. Nach den Neuwahlen 1974 wurde Ludwig Schiele Vorsitzender. Unter seiner Leitung wurde 1975 das Clubheim neu gebaut. Unmittelbar darauf, im Jahr 1976, wurden die letzten zwei Tennisplätze und ein Kleinfeld fertig gestellt. Kur- und Feriengäste hatten nun auch mehr Spielmöglichkeiten. Die Anlage zählt mit ihren heute sieben Tennisplätzen sicher zu den landschaftlich Schönsten in Deutschland.

1978 feierte der TC Prien seinen 30. Geburtstag. Bei den Neuwahlen im selben Jahr wurde Alfons Pronnet Vorsitzender. Die Jugendförderung wurde verstärkt und der Aufstieg der Junioren-mannschaft in die höchste Spielklasse, die Obb. Bezirksliga, erreicht. Nach Alfons Pronnet führte Margot Krumrey – erstmals eine Frau – den Verein bis 1981. Dann wurde Eberhard Höhn als neuer Vorsitzender gewählt.

Insbesondere in seine Zeit fielen eine Reihe von Höhepunkten in der Geschichte des TC Prien: die Oberbayerische Jüngstenmeisterschaft (1981), die Bayerische Jüngstenmeisterschaft (1982), die Südbayerische Mannschaftsmeisterschaft (1983) und die Bayerische Bezirksmannschafts-meisterschaft (1987).

Den Schaukampf zum 40-jährigen Bestehen des Vereins bestritt 1988 der damalige Priener Bundesligaprofi Florian Krumrey gegen die Torwartlegende Sepp Maier vom FC Bayern München.

1992 übernahm dann Dr. Richard Schader den Vereinsvorsitz. Der TC Prien zählte 1998, im Jahr seines 50-jährigen Bestehens, rund 450 Mitglieder, davon 100 Jugendliche. Es gab sogar eine Aufnahmesperre für Nicht-Priener, weil die Plätze ständig überbelegt waren.  Mit dem Ende der Karrieren von deutschen Weltklassespielern wie Steffi Graf, Boris Becker und Michael Stich und der Zunahme neuer Trendsportarten, brachen für das Tennis allgemein schwierigere Zeiten an. So musste auch der TC Prien mit rückläufigen Mitgliederzahlen zu Recht kommen. Trotzdem war 2003 eines der sportlich erfolgreichsten Jahre für den Club. Die Damen 60- Mannschaft errang ungeschlagen in der Besetzung Margot Krumrey, Rita Kraus, Gretl Jirka, Margarete Krader, Gerlinde Löffler und Renate Mehlhart die Meisterschaft in der Bayernliga. Sie hatten sich damit für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft qualifiziert. Den damit verbundenen möglichen Aufstieg in die höchste Spielklasse, die Regionalliga, traten sie jedoch aufgrund der damit verbundenen weiten Anreisen nicht mehr an.

In den Jahren 2004 bis 2007 wurde der TC Prien von Dr. Franz Fischer geführt, dem dann Bettina Langl folgte. In ihre Amtszeit viel auch das 60-jährige Bestehen des Vereins und der Aufstieg der Damen 30-Mannschaft in die Bezirksliga im Jahr 2010. 

2012 verstarb der Ehrenpräsident Erich Weise, der dem Club ein Leben treu geblieben war. Mit dem Übergang des Vorsitzes an Helmut Kuhn im Jahr 2013 wurden eine Reihe von Persönlichkeiten, welche dem Club auf vielfältige Weise seit vielen Jahren verbunden waren und sind, zu Ehrenmitgliedern ernannt – Margot Krumrey, Helmut Krumrey, Dr. Richard Schader und Hans Krämmer.  Die neue Vorstandschaft hat sich insbesondere die Förderung der Kinder und Jugendlichen zur Aufgabe gemacht. Unterstützt wird sie dabei von Dudo Safaric, der seit fast 15 Jahren die örtliche Tennisschule leitet und inzwischen auch dem Vorstand des TC Prien angehört.

Der Club hat aktuell 250 Mitglieder, davon ca. 90 Kinder und Jugendliche. Dieser hohe Anteil an jungen Mitgliedern zeigt, dass Tennis in Prien weiter attraktiv ist und es sich auszahlt in die Jugendarbeit zu investieren.